Die Klimakrise und ihre Folgen

Was sind Kipppunkte?

Immer wieder hört man in Zusammenhang mit der Klimakrise den Begriff Kipppunkt. Was versteckt sich dahinter? Stellen sie sich einen Stuhl vor, der langsam über die Hinterbeine gekippt wird, weiter und weiter. Irgendwann erreicht er einen Punkt, an dem er scheinbar in der Schräge verharrt, nur auf zwei Beinen stehend: der Kipppunkt. Erhöht man die Neigung des Stuhles noch ein bisschen weiter, fällt er um. Im Falle des Stuhles haben wir vielleicht Glück – es entsteht kein Schaden und wir richten ihn einfach wieder auf.

Im Falle der Klima-Kipppunkte ist ein „Wiederaufrichten“, ein Wiederherstellen des Ausgangszustandes unmöglich, die Situation nach dem Überschreiten dieses Punktes ist eine neue Realität, eine Ausgangssituation für folgende Entwicklungen. Zudem wirkt sich diese neue Ausgangssituation wieder negativ auf das Klima aus – ein fataler Rückkopplungseffekt, der Veränderungen beschleunigt.

Ein Beispiel ist das Abschmelzen des Polareises an Nord- und Südpol. Eis und Schnee reflektieren Sonnenlicht (und damit Wärme) zurück in die Atmosphäre und der Boden heizt sich weniger auf (so, wie sich ein weißes Auto in der Sonne weniger aufheizt als ein schwarzes). Verschwindet das Eis, wird der Boden stärker erwärmt, was wieder dazu führt, dass das verbleibende Eis schneller schmilzt. Unser Klimasystem hat viele solcher Kippelemente – jeder einzelne hat fatale Folgen, die zu immer schneller fortschreitenden Veränderungen führen. Deshalb muss die Erderwärmung so gering wie möglich gehalten werden.

Text von Jens Lueck aus Garlstorf

Ein sehr empfehlenswertes Video zum Klimawandel und den Kipppunkten findet ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=lq9GcQIRO70

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